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L-Glutamin

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L-Glutamin Report NO. 2

Bis vor wenigen Jahren war Glutamin ein relativ ungekannter Nährstoff. Die als "nichtessenziell" (weil der Körper sie jederzeit selbst bilden kann) kategorisierte Aminosäure erhielt bei Weitem nicht soviel Aufmerksamkeit wie die wichtigeren essenziellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann und gezwungen ist, über externe Quellen, sprich: proteinhaltige Nahrungsmittel, zu beziehen.
In jüngerer Zeit auftauchende Studien mit Klinikpatienten bezeichnen Glutamin hingegen als "unter bestimmten Bedingungen" essenziell, da etwa unter Stressbedingungen wie Traumen, Operationen, Verletzungen oder auch nur bei intensivem Training die körpereigene Glutaminsynthese oft nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Glutaminstudien werden häufig anhand von Patienten durchgeführt, deren Körper riesige Glutaminmengen abbaut, wie zum Beispiel bei Verbrennungsopfern der Fall. Wurde diesen, oft künstlich ernährten Personen Glutamin zusammen mit anderen Nährstoffen zugeführt, resultierte das häufig in einer Umkehr der katabolen Situation.
Diese Erkenntnis ist langsam in den Sportbereich durchgesickert, sodass, ausgehend von den bekannten Eigenschaften des Nährstoffs, über potenzielle Vorteile einer Glutamin Supplementierung für Sportler nachgedacht wurde. Ein Beispiel: Glutamin dient als direkter Nährstoff für verschiedene, an der Reaktion des Immunsystems beteiligte weisse Blutkörperchen. Diese Immunreaktion ist während intensiver oder länger anhaltender Trainingseinheiten häufig gedämpft, woran primär die Ausschüttung des in den Nebennieren produzierten Stresshormons Cortisol schuld ist. Einige Forscher glauben, Glutamin könne diesem Effekt entgegenwirken, doch ihre Ansicht bleibt umstritten, da sie bislang von keiner Studienmehrheit bestätigt wurde.
Glutamin ist die in Plasma und Muskeln am stärksten vorkommende Aminosäure; sie verkörpert 60 Prozent der Aminosäurenmenge im Muskel, dem Hauptschauplatz der Aminosäurensynthese im Körper. Doch auch andere Organe und Körpergewebe wie Lungen, Leber und Gehirn ja sogar Fettzellen sind zu einer Glutaminsynthese in der Lage. In Rattenstudien wurde gezeigt, dass langsam kontrahierende oder ausdauerorientierte Muskelfasern vom Typ 1 dreimal mehr Glutamin einlagern als die schneller kontrahierenden Typ 2-Muskelfasern. Vermutlich hängt das mit der Tatsache zusammen, dass Glutamin als Substratenergiequelle für die Glukosesynthese agieren kann.
Mit trainierenden Hunden durchgeführte Studien ergaben eine fünfmal höhere Glutaminaufnahme in die Leber während des Trainings, was nach Meinung der Wissenschaftler daran liegt, dass die Leber Glutamin zur Synthese des wichtigen Antioxidantiums Glutathion benötigt. Eine logische Folgerung, wenn man weiss, das Training die oxidativen Reaktionen auf Touren bringt.
Wie Studien ans Licht brachten, wären die intramuskulären Glutaminreserven nach weniger als sieben Stunden aufgebraucht, würde die Glutaminsynthese in den Muskeln aus irgendeinem Grund stoppen. Das würde zu einem erhöhten Muskelproteinabbau (Katabolismus) führen und gleichzeitig die Muskelproteinsynthese behindern, was erklärt, weshalb die Muskelzellen mehr Glutamin als jede andere Aminosäure bilden.
Ein weiterer antikataboler Effekt von Glutamin besteht in seiner Cortisol blockierenden Wirkung. Cortisol gilt als hauptverantwortlicher Auslöser einer Muskelproteinzerstörung. Während einer Krankheit begünstigt Cortisol einen Abtransport von Glutamin aus den Muskelzellen. Cortisol erhöht die Aktivität des Glutaminsynthetase-Enzyms, das als Katalysator für die Glutaminsynthese agiert, doch dieser Effekt reicht zum Ausgleich des durch das höhere Cortisolaufkommen gesteigerten Glutaminabbaus nicht aus. Studien zufolge ist Cortisol zu einer Überwindung der cortisolinduzierten Beeinträchtigung der Muskelproteinsynthese in der Lage.
Und auf noch einen anderen positiven Einfluss von Glutamin auf die Muskelproteinsynthese weist die
Wissenschaft hin, dessen Ausmass vom Grad der zellulären Hydrierung abhängig ist. Je besser die Zellhydrierung, umso leichter wird das anabole Signal zur Auslösung der Proteinsynthese initiiert. Ist die Zellhydrierung hingegen mangelhaft, zieht das einen Muskelproteinabbau nach sich. Wie zu erwarten, dominiert bei mit massivem Katabolismus einhergehenden Krankheiten eine Dehydrierung der Zellen. Zwar gibt es mehrere Substanzen, darunter Insulin und Kalium, die eine Zellhydrierung unterstützen, doch der potenteste Nährstoff in dieser Hinsicht ist eindeutig Glutamin. Das Volumen von Leberzellen nimmt zwei Minuten nach einer Glutamininfusion um 12 Prozent zu, und die Zellen bleiben hydriert, solange das Glutamin anwesend ist. Aus Tierstudien geht hervor, dass die Aminosäure die Muskelproteinsynthese in Abwesenheit von Insulin ankurbeln kann.
Glutamin ist der Hauptnährstoff für die in den Darmwänden sitzenden Gewebezellen. Diese sogenannten Enterozyten erneuern sich alle drei Tage ein Prozess, für den sie Glutamin brauchen. Studien zufolge dienen 40 Prozent des vom Körper verwerteten Gesamtglutamins der Neubildung von Zellen des
Magen-Darm-Trakts. Indem es die Darmwände intakt hält, trägt Glutamin zum Schutz vor durch das Eintreten von Bakterien verursachten Krankheiten bei.
Weil die Darmzellen so gierig nach Glutamin sind, tritt bei einer oralen Glutaminzufuhr ein wesentliches Problem auf: Bis zu 85 Prozent oral zugeführten Glutamins werden in der Regel von den Darmzellen "weggeschnappt". Dieses Problem kann durch eine intravenöse Glutaminzufuhr umgangen werden, doch, wie wir später sehen, gibt es einfachere und praktischere Lösungen. Glutamin wird vom Gehirn gebildet, weil es zur Detoxifizierung des Stoffwechselnebenprodukts Ammoniak benötigt wird. ausserdem agiert es als Vorläufer für die überaus wichtigen Neurotransmitter des Gehirns Glutamat und GABA.
Speziell unter Fastenbedingungen unterstützt Glutamin einen optimalen Blutzuckerspiegel, denn es ist an dem für den Nachschub ausreichender Blutglukosemengen zuständigen Prozess der Glukoneogenese beteiligt. Durch Beisteuern von Kohlenstoff könnte Glutamin auch die Leberglykogenreserven erhöhen allerdings sind sich die Wissenschaftler in diesem Punkt nicht einig.

L-Glutamin ist eine Aminosäure. Nicht zu verwechseln mit "Glutamin-Säure", deren bekanntes Salz Natriumglutamat ist. Glutamin hat ein besonders hohes Vorkommen in der Skelettmuskulatur, wo es 60% des Aminosäuren Pools ausmacht. Glutamin ist an einer Vielzahl von verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt, die sich alle stark auf die Leistungsfähigkeit des Sportlers auswirken.

Die Wichtigsten hiervon sind:
Verringerung des muskulären Aminosäurenverlustes bei intensiver Belastung durch Reduzierung der katabolen (abbauenden) Cortisoneigenschaften.
Energieversorgung und Stabilisierung des Immunsystems.
Positive Beeinflussung der Stimmungslage.
Eine ausreichende Glutamin-Versorgung ist daher wichtig, um hier keine Probleme entstehen zu lassen. Glutamin kommt in der Nahrung vor und kann vom Organismus aus anderen Aminosäuren aufgebaut werden. Trotzdem kann bei starker Belastung hier ein Defizit entstehen, sodass man von einer "bedingt essenziellen Aminosäure" spricht. Dass Glutamin besonders wichtig bei katabolen Zuständen ist, erkannte man zuerst bei der Behandlung von Verbrennungsopfern. Der massive Anstieg der Stresshormone Cortison und Glukagon ist hier besonders typisch. Diese Hormone werden auch bei besonders intensiver sportlicher Belastung ausgeschüttet, und Glutamin ist in der Lage, die katabolen Cortisoneigenschaften von bis zu 70 % zu verringern. Ein weiteres in diesem Zusammenhang interessantes Phänomen ist das sog. "Übertrainingssyndrom". Das heisst, der Sportler trainiert so hart, dass er sich in den Trainingspausen nicht mehr ausreichend regenerieren kann. Dieser Zustand hängt direkt mit einem reduzierten Glutaminspiegel zusammen. Durch zusätzliche Zufuhr von Glutamin kann dieser negative Zustand hinausgezögert oder sogar verhindert werden.
Sportler, die besonders intensiv trainieren oder sich auf einen Wettkampf vorbereiten, erkranken häufiger. Das liegt daran, dass sich der gesamte Stoffwechsel auf die Leistungsfähigkeit konzentriert und das Immunsystem, das ja auch ein Teil des Stoffwechsels ist, vernachlässigt wird. Da Glutamin ein wichtiger Energielieferant für das Immunsystem ist, hat ein Mangel daran die obengenannten Folgen. Als Letztes gibt es noch das erstaunliche Phänomen, dass der Glutaminstatus auch einen Einfluss auf die Stimmungslage hat. Untersucht man näher, woran das liegt, kommt man auf den Zusammenhang der GABA-Produktion (Gamma Amino Buttersäure) im Gehirn mit der Glutaminzufuhr. Durch erhöhtes Glutaminangebot wird mehr GABA produziert; GABA ist ein Neurotransmitter, der indirekt die Stimmungslage beeinflusst. Da eine positive psychische Einstellung für sportlichen Erfolg unbedingt nötig ist, wird Glutamin sicherlich hier auch einen hohen Stellenwert einnehmen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Glutamin durch seine vielfältigen positiven Eigenschaften eine ideale Nahrungsergänzung für den intensiv trainierenden Sportler darstellt.

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